Mai 13, 2018

In Deiner Arbeit als Scrum Master bleibst Du selbst ständig auf der Strecke? 

Dann hole Dir hier die Anleitung für Deine persönliche Retrospektive. 

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Key Take-aways:

Unternehmen haben mehr Mitarbeiter als sie denken

Ich [bin] der Meinung, dass die meisten Unternehmen mehr Mitarbeiter haben als sie denken. […] Es liegt vor allen daran, dass heutzutage die Mitarbeiter in den meisten Fällen einfach nicht effizient und effektiv eingesetzt werden. Wir haben also mit Teams zu tun die völlig falsch aufgesetzt sind. Wir haben mit Umgebungen und Unternehmen zu tun die völlig falsche Strukturen haben. Und man sollte erst einmal da ansetzen und aufräumen bevor man drüber nachdenkt weitere Mitarbeiter einzustellen.

Wir müssen nicht immer mehr zum Experten werden

Ein Trend der mir derzeit sehr, sehr oft und sehr, sehr viel auffällt ist der Trend, dass die Leute meinen sie müssten immer mehr zum Experten werden. Und zwar nicht nur irgendwie zum Experten, was weiß ich C-Programmierung, Java Programmierung oder Marketing, nein hier wird man weiter und weiter und tiefer immer mehr zum Experten. So dass man fast gar nichts mehr anderes links und rechts machen kann. Hier müssen wir schauen, dass wir einfach dagegen arbeiten.

Effiziente Teams durch betrachten von Grenzbereichen

Es [ist] ganz, ganz wichtig Mitarbeiter zu haben die auch wissen ich muss auch über mein Expertenwissen hinaus Grenzbereiche, die mich auch betreffen, mitbetrachten. Dort auch Wissen aufbauen, um dann im Team eben auch mal Aufgaben zu lösen, die nicht in meinem Expertenbereich liegen, sondern angrenzend sind. Und alleine dadurch schaffe ich es schon einfach effizientere Teams zu bauen. Und wenn ich natürlich passionierte Menschen in meinen Teams habe, die auch Lust haben mein Thema zu rocken, sieht man auch sehr, sehr häufig, dass die auch da Lust haben wirklich mal diese weiteren Schritte nach außen zu machen und sich sozusagen Dinge anzuschauen.

Effizienz durch funktionale Teams

Ja und alleine das ist schon ein ineffizienter Teamaufsatz. Davon sollte man tunlichst wegkommen und wieder mehr in die Richtung laufen, dass wir funktionale Teams haben. Also sprich Teams in denen ich alle Skills und alle Mitarbeiter die ich brauche dabeihabe, um tatsächlich mein Problem, mein Produkt zu entwickeln. Ich möchte nicht auf Team A, B oder C warten müssen, um voranzukommen. Nein, ich möchte die Skills in meinem Team haben. Ich möchte alles was ich brauche, um das Ding zu rocken, in meinem Team haben.

Passion in cross functional und T-shaped Teams

Und durch zu viele parallele Projekte habe ich zu viele Mitarbeiter die scheibchenweise aufgeteilt sind. Und dann haben die Mitarbeiter untereinander auch das Problem, zu welchem Team gehöre ich eigentlich? Zu welchem Team fühle ich mich committed? Wo will ich wirklich meine Versprechen einhalten? Und das kann ich alles überhaupt gar nicht vernünftig beantworten, wenn ich Teil von drei, vier, fünf Teams bin. Das wird bei zwei Teams schon sehr schwierig. Wenn ich es aber schaffe Teams aufzubauen die zum einen cross functional sind, wo die Mitarbeiter zu 100 Prozent an ihrem Thema arbeiten können, die dann auch noch T-shaped sind, sprich die auch über ihren Tellerrand hinausschauen und auch sich andere Bereiche anschauen, habe ich plötzlich ein ganz, ganz anderes Setup. Ich bin in der Lage schneller zu arbeiten und dann kann ich in der Serienarbeitsweise meine Projekte abarbeiten und muss nicht dauernd springen.

Zu viele Prozesse erzeugen Zombies

Ein weiteres ganz, ganz häufiges Problem, vor allen in Firmen die sehr, sehr stark auf Prozesse bauen, sind Zombies. Also sprich Mitarbeiter die das Denken eigentlich eingestellt haben. […] Es kommt vor allen daher, wenn ich verstärkt auf Prozesse setze. Sprich je mehr ich definiere wie gearbeitet werden soll, umso mehr mir die Mitarbeiter ihr Gehirn abschalten. Weil warum soll ich mir überlegen wie ich ein Problem oder eine Sache angehen soll, wenn schon genau vorgegeben wird im Prozess wie ich das machen soll. Ob es Sinn macht oder nicht ist erst mal völlig egal.

Effizienzverlust durch maximale Auslastung

Ein weiteres rissiges Problem aus meiner Sicht ist die maximale Auslastung. Sprich man versucht immer noch Menschen zu 100 Prozent auszulasten, wie Maschinen. Aber wenn Menschen zu 100 Prozent ausgelastet sind, sind sie nicht mehr in der Lage vernünftig zu arbeiten. Die kommen langsam in so einen Modus wo sie eigentlich nur noch wirbeln ohne nachzudenken und gar nicht mehr in der Lage sind überhaupt was vernünftig auf die Straße zu bringen bis zum kompletten Stillstand.

Motivationsverlust durch den Glauben an ein Wunder

[…] das schlimmste, was man so sehen kann ist für mich der Glaube an ein Wunder. […] Jedem ist klar wir können den Termin so in der Form nicht halten. Es wird so kommuniziert. Es wird zum Teil sogar transparent gemacht und aufgezeigt anhand empirischer Daten, wie schnell das Team arbeitet und das ist total klar, dass der Termin nicht zu halten ist und dann sitzt dann der Auftraggeber, Produktmanager, was auch immer da und nickt nur mit dem Kopf und sagt ihr schafft das schon. Er glaubt also daran, dass in den nächsten Tagen und Wochen ein Wunder passiert und man plötzlich doppelt so schnell ist wie vorher. Extrem motivierend für die Mitarbeitenden natürlich. Allen ist klar es ist nicht zu schaffen. Der Druck bleibt, steigt vielleicht sogar. Man verhandelt vielleicht jetzt sogar Wochenendarbeit und solche Sachen. Ja man brödelt wie blöd, jedem ist klar wir kriegen es sowieso nicht hin und dann kann man sich sehr gut vorstellen, dass zum einen, das was hinten rauskommt keine gute Qualität haben wird. Das heißt, wir werden dann wahnsinnige Nacharbeiten haben. Wir haben dann vielleicht den Termin gehalten, haben aber ein schrottiges Produkt was uns nachher mehr Ärger macht wie vorher.

About the author 

Marc Löffler

Marc Löffler ist Keynote-Speaker, Autor und Mentor für passionierte Scrum Master. Er befasst sich schon seit 2005 leidenschaftlich mit agilen Methoden, wie z.B. Scrum, Kanban oder eXtreme Programming. Bevor er mit dem Thema Agilität in Berührung gekommen war, hat er als zertifizierter Projektmanager (IPMA) bei Firmen wie Volkswagen, Siemens und EADS erfolgreich multinationale Projekte geleitet. Mit Begeisterung hilft er Unternehmen dabei, agile Werte zu verstehen und genau die Form von Agilität zu finden, die zum jeweiligen Unternehmen passt. Dabei nutzt er sein PASSION Modell, um die jeweilige Situation zu analysieren und sinnvolle nächste Schritte hin zur passionierten, agilen Organisation zu definieren. Er liebt es, neue Einsichten zu generieren, und unterstützt Unternehmen dabei, Probleme aus kreativen, neuen Blickwinkeln zu betrachten. Seit September 2018 ist er zertifizierter Professional Speaker GSA (SHB) mit der besten Keynote seines Jahrgangs. Im Jahr 2014 erschien sein Buch „Retrospektiven in der Praxis“ beim dpunkt.verlag. Im Jahr 2018 folgte das Buch „Improving Agile Retrospectives“ bei Addison Wesley. Im Februar 2022 folgte dann das Buch "Die Scrum Master Journey" beim BusinessVillage Verlag.

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