In der Welt der agilen Transformation reden wir oft über VUCA: Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity. Das Akronym hat viele Jahre geholfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu beschreiben. Doch seien wir ehrlich: Viele Organisationen haben sich mittlerweile an VUCA gewöhnt. Es ist der neue Normalzustand.
Deshalb war ich umso gespannter, als ich in einem Artikel von Prof. Dr. Ulrich Lichtenthaler auf ein neues Akronym gestoßen bin: PUMO. Es beschreibt auf faszinierende Weise, warum klassische Denkweisen zur Transformation heute oft nicht mehr ausreichen. In meinem Podcast "Agile Transformation Toolbox" habe ich mit Ulrich über genau dieses Akronym gesprochen. Hier die wichtigsten Learnings aus unserem Gespräch:
P wie Polarized: Positionieren statt verstecken
Wir leben in zunehmend polarisierten Zeiten. Themen wie Nachhaltigkeit, Diversity oder politische Verantwortung werden nicht nur in der Gesellschaft kontrovers diskutiert, sondern auch in Unternehmen. Die Zeiten, in denen Organisationen zu allem schweigen konnten, sind vorbei. Doch: Nicht jede Firma muss sich zu jedem Thema äußern. Die Kunst liegt darin, bewusst zu wählen, zu welchen Themen man Haltung zeigt – und zu welchen nicht. Pick your battles!
U wie Unthinkable: Undenkbares denken lernen
Ereignisse, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren, sind inzwischen Realität: Brexit, Pandemie, Krieg in Europa, Trump 2.0. Unternehmen müssen lernen, sich auch auf scheinbar absurde Szenarien vorzubereiten. Nicht alles lässt sich planen, aber vieles lässt sich antizipieren, wenn man die Scheuklappen ablegt. Wer früh mögliche "Black Swans" mitdenkt, kann schneller reagieren, wenn sie tatsächlich auftreten.
M wie Metamorphic: Alles ist im Wandel – aber grundlegend
Veränderung ist kein neues Phänomen. Doch aktuell erleben wir Transformationen, die nicht nur evolutionär, sondern revolutionär sind. KI ist nicht einfach nur ein neues Tool, sondern stellt ganze Berufsbilder infrage. Unternehmen wie Audi verändern ihr Markendesign radikal. Die Welt nach dem Wandel sieht nicht mehr aus wie vorher. Strategien, die nur auf "Optimierung" setzen, greifen hier zu kurz. Wir brauchen mutige Neuausrichtung.
O wie Overheated: Kühlen Kopf bewahren
Diskussionen in Medien, Social Media und Unternehmen sind oft überhitzt. Zwischen Shitstorm und Cancel Culture braucht es Führungskräfte, die ruhig bleiben, reflektieren und nicht auf jeden Impuls sofort reagieren. Strategische Klarheit und Werteorientierung sind hier entscheidend. Nur wer bei sich bleibt, kann in aufgeregten Zeiten Orientierung geben.
Fazit: Was wir aus PUMO lernen können
PUMO ist mehr als ein neues Buzzword. Es ist ein Kompass für Führung und Strategie in ungewissen Zeiten. Es hilft Teams und Organisationen, aktuelle Dynamiken besser zu verstehen – und daraus klügere Entscheidungen abzuleiten.
Was mir besonders gefällt: PUMO zeigt, dass Agilität mehr sein muss als Reaktion. Es geht darum, vorauszudenken, Szenarien durchzuspielen und sich bewusst zu positionieren. Genau deshalb passt es so gut zur agilen Transformation.
Und wenn du lernen willst, wie du in PUMO-Zeiten echte Transformation begleitest:
👉 Hier geht's zur Agile Transformation Manager Ausbildung