Agile Produktentwicklung mit visuellen Methoden: Warum du nicht mehr ohne kannst
Visuelle Methoden sind in der agilen Produktentwicklung mittlerweile mehr als nur ein netter Zusatz. In einer Welt, in der Teams oft hybrid oder komplett remote arbeiten, sind sie der unsichtbare Klebstoff, der alles zusammenhält. In meiner aktuellen Podcast-Folge der Agile Transformation Toolbox spreche ich mit Olaf Bublitz – Trainer, Berater und Co-Autor des Buchs "Agile Produktentwicklung mit visuellen Methoden". Gemeinsam werfen wir einen Blick darauf, warum Visualisierung ein echter Gamechanger in der Produktentwicklung ist.
Von der Softwareentwicklung zur visuellen Produktentwicklung
Olaf Bublitz hat über die Jahre viele Rollen durchlebt: Entwickler, Product Owner, Scrum Master, Agile Coach und sogar Abteilungsleiter. Seine wichtigste Erkenntnis: Kommunikation ist der kritische Erfolgsfaktor – und hier kommen visuelle Methoden ins Spiel. Mit ihnen lässt sich Komplexität reduzieren, Klarheit schaffen und eine gemeinsame Sprache entwickeln. Das spiegelt sich auch im Buch wider, das er zusammen mit Thomas Starz verfasst hat.
Der Kern: Das Product Development Canvas
Ein zentrales Tool des Buches ist das Product Development Canvas – eine Eigenentwicklung von Olaf und Thomas. Es vereint die wichtigsten Elemente agiler Produktentwicklung auf einer großen Fläche. Von Unternehmenszielen über Nutzerbedürfnisse, Stakeholder, Rahmenbedingungen bis hin zu Technik und Zusammenarbeit.
Besonders spannend: Dieses Canvas dient nicht nur dem Einstieg in ein neues Projekt, sondern kann auch in laufenden Projekten für Klarheit sorgen. Es macht Zusammenhänge sichtbar, legt Lücken offen und schafft eine solide Grundlage für alle weiteren Schritte. Der Clou: Es ist kein statisches Artefakt, sondern wird ständig weiterentwickelt und verfeinert.
Die Macht der Verbindungen
Was das Buch besonders macht: Es zeigt nicht nur einzelne Methoden wie Impact Mapping oder Strategy Mapping, sondern legt großen Wert auf die Verbindungen zwischen den Methoden. Es geht darum, eine vernetzte Denkweise zu etablieren. Also nicht: "Wir haben mal ein Persona gemacht und das war's dann", sondern: "Wie zahlen unsere Personas auf die Strategie ein? Wo beeinflussen sie unsere Delivery?" Diese Querverbindungen sind Gold wert.
Tools sind Mittel zum Zweck – nicht das Ziel
Ein wichtiger Punkt, den Olaf im Podcast betont: Es geht nicht um die Tools. Klar, Miro, Mural oder Conceptboard helfen ungemein, gerade in Remote-Umgebungen. Aber wichtiger ist die Haltung dahinter: Visualisieren heißt sichtbar machen. Nicht schöne Bilder malen. Sondern Zusammenhänge darstellen, Probleme aufdecken, Entscheidungen nachvollziehbar machen. Und das funktioniert auch mit Post-its oder Whiteboards.
Visual Product Ownership als Haltung
Im Buch taucht ein Begriff immer wieder auf: Visual Product Ownership. Dahinter steckt die Idee, Verantwortung für das Produkt zu übernehmen und dabei durchgängig mit visuellen Methoden zu arbeiten. Es geht nicht um "Toolitis", sondern um eine neue Art des Denkens: weg von textlastigen Meetings und hin zu kollaborativem Arbeiten an Artefakten, die sichtbar, lebendig und verbindlich sind.
Mein Fazit
Ich finde: Visuelle Methoden sind aus der agilen Produktentwicklung nicht mehr wegzudenken. Sie schaffen Orientierung, Beteiligung und Transparenz – egal ob im Workshop, in der Retro oder in der Strategiearbeit. Das Buch von Olaf und Thomas bietet dafür eine prall gefüllte Toolbox, klare Leitplanken und jede Menge Praxisbezug.
Wenn du also agile Produktentwicklung professionell betreibst oder Transformationen begleitest, solltest du einen Blick hineinwerfen.
Das Buch:
Agile Produktentwicklung mit visuellen Methoden von Olaf Bublitz & Thomas Staab
Website & Materialien:
www.visual-product-ownership.de