Ist der agile Hype vorbei oder warum Agilität jetzt wichtiger ist als je zuvor.
„Ist der agile Hype tot?“ – diese Frage begegnet mir in letzter Zeit häufiger. Und ich gebe zu: Sie ist nicht unbegründet. Die Nachfrage nach klassischen Scrum-Trainings, agiler Beratung oder Transformationen auf Zuruf ist spürbar zurückgegangen. Auch ich merke das aktuell am eigenen Kalender.
Aber ist das wirklich ein Zeichen dafür, dass Agilität ausgedient hat?
Ganz sicher nicht.
Der Hype ist vorbei. Gut so.
Was wir gerade erleben, ist das, was mit jeder Management-Welle irgendwann passiert: Der Glanz der Buzzwords verblasst. Das ist gut. Denn was bleibt, ist der Kern – und der ist in einer Welt voller Unsicherheiten, disruptiver Veränderungen und KI-getriebener Dynamik wichtiger denn je.
Agilität war nie ein Selbstzweck. Sie war immer ein Mittel zum Zweck. Und dieser Zweck lautet: Veränderungsfähigkeit. Genau die Fähigkeit, die Organisationen heute brauchen, um in einem zunehmend unvorhersehbaren Marktumfeld zu bestehen.
Was Unternehmen jetzt brauchen, ist kein agiles Etikett – sondern echte Veränderungskompetenz.
Ich arbeite seit 20 Jahren mit agilen Methoden. In dieser Zeit habe ich nicht nur Frameworks kommen und gehen sehen, sondern auch eines gelernt: Agilität funktioniert nur, wenn sie in den Dienst eines echten Ziels gestellt wird.
Und genau da liegt der Fehler vieler gescheiterter Transformationen: Agilität wurde eingeführt, ohne die Bereitschaft, sich mit den damit verbundenen unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen.
Veränderung ist nicht optional.
Der Druck durch neue Technologien, allen voran KI, steigt täglich. Und ganz ehrlich: Der Markt fragt nicht, ob du bereit bist. Er verändert sich einfach – mit oder ohne dich.
Wer glaubt, mit den Strukturen von vor 10 Jahren auch morgen noch bestehen zu können, hat verloren. Die Realität da draußen ist längst eine andere:
- Zunehmende Komplexität,
- ein hohes Maß an Unsicherheit,
- und eine Dynamik, die keine Atempause kennt.
Das erfordert Denk- und Arbeitsweisen, die auf Lernen, Iteration und Anpassungsfähigkeit beruhen. Genau das liefert Agilität.
Kundenfokus statt Feature-Fetisch.
Ein Grund, warum Agilität weiter relevant bleibt: der Fokus auf den Kunden. Ich habe Unternehmen erlebt, die ganze Produktlinien entwickelt haben – 12 Produkte, davon 9 ohne echten Marktbedarf.
Was bringt dir die beste Technik, wenn der Kunde nicht kauft?
Mit agilen Prinzipien baust du genau das ein: Schnelles Kundenfeedback, kontinuierliches Lernen und ein klarer Blick auf echten Mehrwert.
Innovation braucht Iteration.
Agilität schafft den Raum für Innovation – durch kurze Feedbackzyklen, Hypothesenarbeit und den Mut zum Experimentieren. Kein anderes Vorgehensmodell gibt dir diese Flexibilität, um schnell herauszufinden, was funktioniert – und was nicht.
In einer Welt, in der die erste Idee selten die beste ist, ist das Gold wert.
Auch mit weniger mehr erreichen.
Viele Unternehmen sparen aktuell – oft auch an den falschen Stellen. Doch gerade in Krisenzeiten brauchst du Teams, die schnell, fokussiert und autonom arbeiten können.
Gut aufgesetzte agile Strukturen helfen dir,
- Wissenssilos abzubauen,
- Produktivität zu erhöhen,
- und mit weniger Teammitgliedern mehr echten Wert zu schaffen.
Nicht, weil alle härter arbeiten – sondern weil sie besser zusammenarbeiten.
Fazit: Der agile Hype ist vorbei. Die agile Notwendigkeit bleibt.
Agilität braucht kein Etikett mehr. Sie braucht Haltung. Mut. Und einen klaren Plan.
Deshalb unterstütze ich Unternehmen nicht mit vordefinierten Frameworks, sondern mit maßgeschneiderten Ansätzen – zum Beispiel mit meiner FRIDGE Method, mit der wir gemeinsam den echten Reifegrad deiner Organisation analysieren und konkrete Schritte entwickeln, die dich voranbringen.
Ob du dich als Scrum Master weiterentwickeln willst, als Unternehmen deine Transformation neu aufsetzen willst oder einfach einen erfahrenen Sparringspartner suchst – ich bin da.
Du brauchst Unterstützung?
Hier sind deine nächsten Schritte:
Ich freue mich, von dir zu hören.
Und vergiss nicht: Agilität ist nicht tot. Sie ist einfach erwachsen geworden.