Die drei agilen Todsünden

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April 30, 2021

Foto von Marc Löffler und Podcast-Titel: Die drei agilen Todsünden

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Basierend auf meinem letzten Artikel wurde ich gefragt, was denn meine Top 3 der agilen Todsünden sind. Nichts leichter als das 😉 Das Ergebnis gibt es hier als Podcast:

Du hast keine Lust auf Podcast? Na dann fasse ich das mal hier zusammen.

Todsünde Nr 1: Transparenz missbrauchen

Einer der Hauptvorteile von agilem Arbeiten ist die hohe Transparenz. Sie soll primär dabei helfen Probleme frühzeitig aufzudecken, damit man schnell handeln kann. Oder wie ich immer zu sagen pflege: Agilität löst keine Probleme ist aber unglaublich gut darin diese sichtbar zu machen. 

Diese Transparenz kann aber auch den ein oder anderen dazu verführen, die Arbeit des Team noch genauer zu kontrollieren und noch mehr in Mikromanagement zu verfallen. So mausert sich das Daily zu einem Daily Reporting und das Sprint Backlog wird dazu genutzt die "Performance" einzelner Teammitglieder zu "messen". Kurz gesagt: das Vertrauen des Teams wird missbraucht. Das Ende vom Lied ist dann ein Vertrauensbruch zwischen Team und Führungskräften. Inhalte am Sprint Backlog werden "gefaked" oder erst garnicht befüllt und das Daily verkommt zu einem reinen Statusmeeting ohne jeden Nutzen.

Darum ist der Missbrauch der agilen Tools meine Todsünde Nr. 1

Todsünden Nr 2: Deckmantel Agilität

Nicht nur das Unternehmen selbst erhofft sich diverse Vorteile von der Einführung einer agilen Arbeitsweise (z.B. bessere Time To Market oder höhere Effizienz), sondern auch die Mitarbeiter. Zu diesen Vorteilen gehören z.B. weniger Reibungsverluste, weniger parallele Projekte, schnellere Ergebnisse, usw. 

Meine Mission ist es, Scrum Master, Agile Coaches und Führungskräfte dazu zu befähigen, dass JEDER sein volles Potential ausschöpfen kann. Lust mich zu begleiten?

Leider kann man aber immer wieder beobachten, dass zwar der "Scrum Prozess" eingeführt wird, sich aber die tatsächliche Arbeitsweise nicht ändert. Das ist ein bisschen wie wenn man Rost mit Farbe überstreicht oder eine leere Hülle um die eigentliche Arbeitsweise legt. Ohne die agilen Prinzipien und Werte entwickelt sich sowas recht schnell zu "Zombie Scrum". Von außen sieht es "agil" aus, aber in Wirklichkeit hat sich nichts geändert.

Todsünden Nr 3: Fehler bestrafen

Wie schon in meinem PASSION Modell beschrieben, ist psychologische Sicherheit einer der Grundpfeiler für erfolgreich gelebte Agilität. Ohne psychologische Sicherheit, wird sich niemand im Team trauen, die entdeckten Probleme anzugehen und bestehende Prozesse anzupassen. Eine der "besten" Wege, um psychologische Sicherheit im Keim zu ersticken ist es, wenn man jeden Fehler sofort hart bestraft und am besten noch den Verursacher vor allen Mitarbeitern an den Pranger stellt. 

Es gibt noch zig andere Wege Deine agile Transformation gegen die Wand zu fahren, aber die oben genannten sind meiner Ansicht nach die erfolgsversprechendsten 😉

Hier kannst Du Dir alles noch einmal in Ruhe anhören:

About the author 

Marc Löffler

Marc Löffler ist Keynote-Speaker, Autor und Mentor für passionierte Scrum Master. Er befasst sich schon seit 2005 leidenschaftlich mit agilen Methoden, wie z.B. Scrum, Kanban oder eXtreme Programming. Bevor er mit dem Thema Agilität in Berührung gekommen war, hat er als zertifizierter Projektmanager (IPMA) bei Firmen wie Volkswagen, Siemens und EADS erfolgreich multinationale Projekte geleitet. Mit Begeisterung hilft er Unternehmen dabei, agile Werte zu verstehen und genau die Form von Agilität zu finden, die zum jeweiligen Unternehmen passt. Dabei nutzt er sein PASSION Modell, um die jeweilige Situation zu analysieren und sinnvolle nächste Schritte hin zur passionierten, agilen Organisation zu definieren. Er liebt es, neue Einsichten zu generieren, und unterstützt Unternehmen dabei, Probleme aus kreativen, neuen Blickwinkeln zu betrachten. Seit September 2018 ist er zertifizierter Professional Speaker GSA (SHB) mit der besten Keynote seines Jahrgangs. Im Jahr 2014 erschien sein Buch „Retrospektiven in der Praxis“ beim dpunkt.verlag. Im Jahr 2018 folgte das Buch „Improving Agile Retrospectives“ bei Addison Wesley. Im Februar 2022 folgte dann das Buch "Die Scrum Master Journey" beim BusinessVillage Verlag.

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