Oktober 8, 2020

Verzweifelter Mann mit Krawatte und Podcast-Titel: Story Points, einer der größten Fails im agilen Kosmos!

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Wie man schon am Titel dieses Artikels sehen kann, bin ich kein großer Fan von Story Points. Warum das so ist, erkläre ich Dir hier. 

Als "Vater der Story Points" gilt Ron Jeffries. In seinem Artikel Story Points Revisited erklärt er, wie es zu diesem Konzept gekommen ist. Er ist sich allerdings selbst nicht sicher, ob er tatsächlich der Erfinder ist. Er erklärt auch wunderbar, welche alternativen Konzepte er bevorzugt (ja, auch er ist kein Fan von Story Points).

Aber was sind Story Points eigentlich? Die ursprüngliche Idee von Story Points ist es, den Schwierigkeitsgrad oder die Komplexität eines Features zu beschreiben. Je schwieriger eine Aufgabe ist, desto mehr Story Points bekommt sie. Es ist eine bisschen wie ein Level in einem Videospiel wie z.B. Tetris. Wenn ich noch nie Tetris gespielt habe, wird mir Level 10 sehr schwer vorkommen. Mit zunehmender Erfahrung fällt mir Level 10 immer einfacher, bis ich am Ende nur noch müde darüber lächeln kann. Das ändert allerdings nichts an der Sache, das Level 10 trotzdem Level 10 bleibt. Für einen unerfahrenen Spieler ist es immer noch eine Herausforderung. 

Das gleiche gilt für Features in einem Backlog. Ein erfahrener Entwickler wird mit einem Feature mit 5 Story Points mit Leichtigkeit fertig, während ein Junior Entwickler zumindest anfangs noch seine Schwierigkeiten haben wird. Beide brauchen für die Implementierung unterschiedlich lang.

Story Points sagen also NICHTS über den Aufwand aus!

Deshalb macht es auch keinen Sinn Story Points z.B. in PTs (Personen Tage) umzurechnen. Wenn ein Team das Thema Agilität ernst nimmt, wird es immer besser im Abarbeiten der Backlog Items. Das bedeutet, dass es ein halbes Jahr später wesentlich mehr Story Points pro Sprint (auch bekannt als Velocity) abgearbeitet werden. Das Team wird immer erfahrener. 

Leider fällt es vielen Menschen schwer das Thema "Erfahrung" aus ihren Story Point Schätzungen raus zu halten. Das führt dazu, dass die beiden Dinge vermischt werden. Sobald ich das aber mache, macht es keinen Sinn mehr mit Story Points zu arbeiten.

Ich kennen Unternehmen, die haben einen Umrechnungsfaktor für Story Points, z.B. ein Story Point sind drei PTs. In diesem Fall kann man auch gleich in PTs rechnen, da es einfach nur einen weitere Zeiteinheit ist, die am Ende mehr Verwirrung stiftet, als das sie hilft. 

Heutzutage gibt es bessere Konzepte, um Projekte zu planen. Eines davon ist z.B. #NoEstimates. Mehr dazu in meinem Podcast mit Vasco Duarte

R.I.P Story Points...

Hier kannst Du Dir die Podcastfolge zu diesem Thema anhören:

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  • Wie alle Teilnehmer die gesamte Retro am Ball bleiben
  • Wie Du auch stille/introvertierte Teilnehmer integrierst
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About the author 

Marc Löffler

Marc Löffler ist Keynote-Speaker, Autor und Mentor für passionierte Scrum Master. Er befasst sich schon seit 2005 leidenschaftlich mit agilen Methoden, wie z.B. Scrum, Kanban oder eXtreme Programming. Bevor er mit dem Thema Agilität in Berührung gekommen war, hat er als zertifizierter Projektmanager (IPMA) bei Firmen wie Volkswagen, Siemens und EADS erfolgreich multinationale Projekte geleitet. Mit Begeisterung hilft er Unternehmen dabei, agile Werte zu verstehen und genau die Form von Agilität zu finden, die zum jeweiligen Unternehmen passt. Dabei nutzt er sein PASSION Modell, um die jeweilige Situation zu analysieren und sinnvolle nächste Schritte hin zur passionierten, agilen Organisation zu definieren. Er liebt es, neue Einsichten zu generieren, und unterstützt Unternehmen dabei, Probleme aus kreativen, neuen Blickwinkeln zu betrachten. Seit September 2018 ist er zertifizierter Professional Speaker GSA (SHB) mit der besten Keynote seines Jahrgangs. Im Jahr 2014 erschien sein Buch „Retrospektiven in der Praxis“ beim dpunkt.verlag. Im Jahr 2018 folgte das Buch „Improving Agile Retrospectives“ bei Addison Wesley. Im Februar 2022 folgte dann das Buch "Die Scrum Master Journey" beim BusinessVillage Verlag.

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  1. So ein Quatsch, Marc.

    Dass die Leute nicht Story Points verstehen bzw. sie völlig falsch verwenden kann ja nicht den Story Points angelastet werden. Die Wasserwaage ist ja auch nicht ein schlechtes Werkzeug nur, weil es vielleicht Leute gibt, die immer wieder versuchen damit Nägel einzuschlagen und nicht sonderlich viel Erfolg damit haben.

    Du hast recht, dass viele Leute Story Points missverstanden haben und meinen es sei einfach eine andere Zeiteinheit. Das erlebe ich leider auch immer wieder. Dann müssen wir diesen Leuten halt beibringen wie man das Tool richtig braucht. Denn Story Points sind ein sensationelles Werkzeug, wenn man sie versteht und richtig einsetzt. Relative Schätzungen sind genauer und schneller als absolute Schätzung, weil sie weniger Faktoren beinhalten.

    Du hast es erraten, ich bin Fan von Story Points!

    1. Danke für Deinen Kommentar. Ich stimme Dir zu, dass Story Points ein tolles Werkzeug sein können. Leider stelle ich in einem überwiegenden Teil der Fälle das Gegenteil fest. Das Konzept wird einfach zu häufig missverstanden und verliert dadurch seine Nützlichkeit. Das wäre auch bei einem Werkzeug wie der Wasserwaage der Fall, wenn sie für zu viele schiefe Wände verantwortlich wäre…

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