In den letzten Wochen ist mir die Frage: "Was ist der Unterschied zwischen KVP und Agilität" gleich zweimal begegnet. Das eine mal auf LinkedIn und das zweite Mal in einem Training letzte Woche. Gut, dass ich diesen Blog und den dazugehörigen Podcast habe und das ein für alle mal beantworten kann 😉
Das Akronym KVP steht für "Kontinuierlicher VerbesserungsProzess" und ist eine Denkweise, die einen stetigen, evolutionären Verbesserungsprozess definiert, der den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen sichern soll. Der Fokus liegt hierbei auf Prozesse, Servicequalität und Produkte. Tatsächlich ist KVP ein unverzichtbarer Bestandteil der ISO 9001. Klingt erstmal sehr agil. Aus meiner Sicht gibt es aber ein paar fundamentaler Unterschiede:
KVP verbessert Bestehendes
Bei KVP liegt der Fokus darauf, Bestehendes durch evolutionäre Schritte nach und nach weiter zu verbessern. Agilität geht darüber hinaus und hinterfragt Bestehendes. Es kann also durchaus zu revolutionären Veränderungen kommen, weil es vielleicht mittlerweile Wege gibt, das gleiche Problem mit einem völlig anderen Prozess, Tool o.ä. zu lösen. Bestehendes wird also nicht zwingend erhalten sondern ständig herausgefordert und in Frage gestellt.
KVP fokussiert auf den Prozess
Wie schon oben beschrieben, fokussiert man bei KVP auf Prozesse, Servicequalität und Produkte. Im agilen Arbeiten fokussiere ich mich auf den Menschen. Das liegt daran, dass wir vermehrt komplexe Problemstellungen haben, bei denen uns fixe, unbewegliche Prozesse nicht helfen. Hier sind gute, agile Teams ein Erfolgsfaktor. Der Fokus liegt auf dem Endergebnis und weniger auf dem Weg dorthin. Ausserdem hat der Kunde in agilen Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert.
KVP ist ein Tool
KVP ist ein Tool. Punkt. Es beschreibt recht genau, wie man vorzugehen hat, um diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess durchzuführen. Bei der Agilität spielen Tools eine untergeordnete Rolle. Hier ist die agile Haltung viel wichtiger. Ich kann auch agil arbeiten, ohne z.B. Scrum einzusetzen.
KVP ist zu langsam
KVP sagt zwar, dass es sich um eine kontinuierliche Verbesserung handelt, es beschreibt aber in keiner Weise, wie kurz diese Zyklen sein sollen. Im Agilen liegt hier der Fokus auf möglichst kurze Feedbackloops. Diese Feedbackloops sollten nur wenige Wochen lang sein, um flexibel genug auf Veränderungen reagieren zu können.
Sicherlich gibt es noch mehr Unterschiede, aber das sind aus meiner Sicht die wichtigsten. Welche Unterschiede fallen Dir noch ein? Hinterlasse doch einfach einen Kommentar.
Etwas ausführlicher beschreibe ich die Unterschiede in meinem Podcast (siehe unten). Hör doch mal rein.
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