November 1, 2017

In Deiner Arbeit als Scrum Master bleibst Du selbst ständig auf der Strecke? 

Dann hole Dir hier die Anleitung für Deine persönliche Retrospektive. 

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In dieser Folge sprechen wir mit Silas Graffy, Senior IT Architect bei der Maiborn Wolff GmbH. Er erzählt uns u.a. warum “Collective Code Ownership” in passionierten Softwareentwicklungsteams eine große Rolle spielt. Ausserdem sprechen wir über den Begriff “Führung” und wie wir ihn verstehen.

Wenn ihr derzeit unzufrieden mit Eurem Job seid, solltet ihr Euch unbedingt auf https://www.maibornwolff.de/karriere/offene-stellen umschauen. Maiborn Wolff sucht immer nach passionierten Mitarbeitern. Scheint ‘ne tolle Firma zu sein.

Key Take-aways:

Das Team ist stärker als der Einzelne

[…] ein leidenschaftliches Team hat eine größere Bandbreite von Verhaltensweisen. Also […] das Team ist dann eben nicht nur gut in seinen Aufgaben, sondern es ist gut und mit Leidenschaft dabei. Es ist besonders motiviert. Es ist emotional. Es kann die eigenen Gefühle fühlen, die Zusammenarbeit anzapfen. Also ich glaube, Softwareentwicklung ist ein Teamsport und man ist in einem Team deutlich besser als letzten Endes die Summe der Teile, also jeder Einzelne für sich, weil man einfach total viel voneinander lernt und viel aus Diskussionen auch mitnimmt und davon profitiert. Und selbst, wenn man fachlich-technisch auf einem ähnlichen Level ist, kann man einfach so viel voneinander lernen, dass ich auch tatsächlich sehr, sehr gerne ins Büro fahre – viel lieber, als jetzt zum Beispiel im Home Office zu arbeiten.

Passion durch Verantwortung

Ich würde tatsächlich sagen, das ist gelebte collaborative Ownership. Also so nennen wir in der Softwareentwicklung es ja, wenn sich jeder für den gesamten Code verantwortlich fühlt und nicht quasi sagt „Hey, in dem Stück ist ein Fehler. Das hast du geschrieben, also korrigiere du den bitte.“ Da allerdings nicht nur für Code, sondern tatsächlich für das ganze Projekt. Also letzten Endes ist es so: Jeder übernimmt für alles Verantwortung. Es gibt nicht dieses „Somebody elses Problem“, sondern wenn zum Beispiel irgendetwas an der Infrastruktur nicht funktioniert, dann kann sich da jeder drum kümmern, weil jeder überall Admin-Rechte hat. […] Also unterm Strich kann man sagen, ja, also das Team gewinnt zusammen oder das Team verliert zusammen.

Coach statt Führungskraft

Da lehne ich mich jetzt zurück und atme einmal tief durch. Ich tue mich tatsächlich total schwer mit diesem Begriff der Führungskraft, obwohl ich da formal bei uns auch dazu zähle. Vielleicht liegt das ja nur an meinem Begriffsverständnis, aber wenn ich das höre, dann denke ich immer an so einen Command and Controll. Ich befehle etwas und kontrolliere dann nach, ob du es gemacht hast, und wenn ja, ob du es auch gut genug gemacht hast. Und wenn das mir nicht gefällt, dann sanktioniere ich es irgendwie. Und so etwas ist wichtig für ein passioniertes Team, denn das verhindert das ja komplett. Lieber ist mir da tatsächlich irgendwie so der Begriff des Coachs oder des Mentors, den du ja auch schon in die Diskussion eben eingebracht hast. Das glaube ich, das ist total wichtig.

Führung durch fachliche Autorität

[…] Ich glaube aber vor allem braucht es leidenschaftliche Menschen. Also die, die Leidenschaftlichkeit kennen und sich das auch erlauben dort hinzugehen und dort auch in der Arbeit hinzugehen in diesem Punkt in sich selbst. Wo sie eben ihre ganze Persönlichkeit anzapfen und nicht nur ihr gutes Denken.
Das dritte ist das, was ich gut finde: Das ist im Prinzip so eine Art fachliche Autorität. Also ich erkläre, warum ich vielleicht Variante A besser finde als Variante B, warum das inhaltlich-technisch irgendwelche Vorteile hat. Also das ist eine Art von Autorität, der ich mich auch gerne unterordne, die einzige, die ich auch irgendwie für mich in Anspruch nehmen […] wollen würde und ich glaube, das ist schon wichtig. Wichtig ist da aber auch, dass im Prinzip die Rolle, wer da gerade wen führt, permanent wechseln kann.  

Jeder darf entscheiden

Also den Leuten letzten Endes Entscheidungen oder den Raum zu geben, selbst Entscheidungen zu treffen, das halte ich für super wichtig. Also klar, immer mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, wenn die Leute Unterstützung möchten. Aber ansonsten die Leute entscheiden lassen. Also einer unserer Geschäftsführung sagt immer „Je weiter näher am Operativen eine Entscheidung getroffen werden kann, umso besser.“

Passion durch Pflege der Teamkultur

Also Engineering is easy, People are hard. Also kümmert euch aktiv drum: Wie geht es euren Teams? Was kann ich da verbessern? Wo muss ich da aktiv werden? Und ja, betrachtet das letzten Endes ein Softwareentwickler würde sagen so als first Class Citizen, also als Betrachtungsgegenstand für sich, Teamkultur und wie gehen wir miteinander um?

 

About the author 

Marc Löffler

Marc Löffler ist Keynote-Speaker, Autor und Mentor für passionierte Scrum Master. Er befasst sich schon seit 2005 leidenschaftlich mit agilen Methoden, wie z.B. Scrum, Kanban oder eXtreme Programming. Bevor er mit dem Thema Agilität in Berührung gekommen war, hat er als zertifizierter Projektmanager (IPMA) bei Firmen wie Volkswagen, Siemens und EADS erfolgreich multinationale Projekte geleitet. Mit Begeisterung hilft er Unternehmen dabei, agile Werte zu verstehen und genau die Form von Agilität zu finden, die zum jeweiligen Unternehmen passt. Dabei nutzt er sein PASSION Modell, um die jeweilige Situation zu analysieren und sinnvolle nächste Schritte hin zur passionierten, agilen Organisation zu definieren. Er liebt es, neue Einsichten zu generieren, und unterstützt Unternehmen dabei, Probleme aus kreativen, neuen Blickwinkeln zu betrachten. Seit September 2018 ist er zertifizierter Professional Speaker GSA (SHB) mit der besten Keynote seines Jahrgangs. Im Jahr 2014 erschien sein Buch „Retrospektiven in der Praxis“ beim dpunkt.verlag. Im Jahr 2018 folgte das Buch „Improving Agile Retrospectives“ bei Addison Wesley. Im Februar 2022 folgte dann das Buch "Die Scrum Master Journey" beim BusinessVillage Verlag.

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